Hast du schonmal erlebt, dass sich ein Pferd neben dir vollkommen entspannt, ein Hinterbein anwinkelt, die Augen schließt, tief durchatmet, den Kopf hängen lässt, oder sich sogar neben dir in voller Ruhe hinlegt…und einschläft? Oder ein Pferd, das dich keck aber sanft beim Gehen anstupst – oder während du es putzt? Ein Pferd, das auf der Weide zu dir kommt, und auch ohne Halfter und Seil bei dir bleibt, mit dir über die Weide geht, während du eigentlich nur die Tränke checken willst? Ein Pferd, welches eigene Ideen entwickelt, mitdenkt und wach ist, statt strikt zu funktionieren und leer Lektionen abzuspulen?
Das alles sind Komplimente auf Pferdeart.
Sie verhalten sich nicht kalkuliert so, um dir ein Kompliment zu machen. Sie tun all das, weil sie dich tief respektieren, dich gernhaben, dir vertrauen und in Verbindung mit dir stehen wollen. Weil sie sie selbst sein können, ohne Angst, ohne Stress, und sich in ihrer vollen Größe zeigen und entfalten. Ganz von selbst, ohne Zwang und ohne Konditionierung.
Ist das nicht das schönste Gefühl?
Und dieses Verhalten entsteht nicht durch hartes Training, nicht durch Bossverhalten und nicht durch Vernachlässigung.
Echte Verbindung entsteht im täglichen Miteinander. In der Art, wie du auf die Koppel kommst, wie du dein Pferd begrüßt, wie klar du mit dir selbst bist, wie du mit dem Pferd interagierst, wie du es unterstützt, in jeder Sekunde, die ihr zusammen seid, und auch in den Gedanken, die du hast, wenn du nicht bei deinem Pferd bist. Denn auch diese Gedanken spiegeln sich letztendlich dann in dir wider, wenn du im Stall ankommst und mit dieser Haltung zu deinem Pferd gehst.
Wenn du das nächste Mal zu deinem Pferd gehst – achte auf die kleinen Gesten, lass selbst los und schaue was passiert. Es fängt im Kleinen an, und entwickelt sich mit der Zeit zu etwas Wundervollem – einem Miteinander auf Augenhöhe.
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